Mittwoch, 7. Januar 2015

Andrej Djakow: Die Reise in die Dunkelheit

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Das Buch in wenigen Worten: Zum zweiten Mal Djakow, zum zweiten Mal höchstes Metro-2033-Niveau

Empfehlenswerte vergleichbare Bücher: Metro 2033, Tekhnotma, Das Haus Komarow

Neben den "normalen" Metro-2033-Romanen, die von Dmitry Glukhovsky verfasst wurden, stammen andere Romane des gleichen Universums aus der Feder von anderen Leuten. Die Bücher stehen nicht im Zusammenhang zu denen von den anderen Schreibern, man kann sie also losgelöst voneinander lesen und muss keine Reihenfolge beachten. "Die Reise in die Dunkelheit" ist der zweite Roman von Andrej Djakow. Der erste war "Die Reise ins Licht" und dieses hier ist die Fortsetzung, in dem Fall muss man dann also sehr wohl auf die richtige Sortierung achten.

Nun dazu, was das Metro-2033-Universum überhaupt ist, für die, die sich bisher noch nicht damit beschäftigt haben. Glukhovsky, der die Idee dazu hatte, ging davon aus, dass es in der Welt zu einem Atomkrieg kommen wird, der dafür sorgt, dass die Oberfläche fortan verstrahlt und unbewohnbar wird. Die großen Städte sind zerstört, bei Glukhovsky Moskau, bei Djakow St. Petersburg. Sie sind jetzt unwirtliche Geisterstädte, in denen Mutanten hausen. Die wenigen überlebenden Menschen haben sich in die Metrosysteme unter der Erde zurückgezogen. Dort hat sich praktisch eine neue Gesellschaft entwickelt, die viele Parallelen zur früheren Gesellschaft hat, nur auf engerem Raum. Es gibt in dieser Welt also verschiedene politische und religiöse Systeme und Ansichten, es gibt Freundschaften wie Feindschaften, Bündnisse und viel mehr. Und ständig sieht sich die Unterwelt neuen Bedrohungsszenarien ausgesetzt.

Zum Buch selbst - Achtung, falls jemand "Die Reise ins Licht" nicht gelesen hat, enthält dieser Absatz einen kleinen Spoiler zum Ausgang des ersten Djakow-Buchs: Taran und Gleb sind wieder in der Metro zurück, wo nach und nach immer mehr Leute weggehen, weil sie an die Oberfläche wollen, um dort eine strahlungsfreie Insel zu bewohnen. Diese wird wenig später durch eine neue atomare Detonation vernichtet. Diejenigen, die dabei nicht ums Leben kommen, vermuten die Drahtzieher der Explosion in der Metro und sinnen auf Rache. Taran soll daraufhin den Beweis erbringen, dass seine Leute nicht hinter dem Attentat stecken. Schafft er es nicht, drohen die Überlebenden mit der Vernichtung ihrer Station. Und in dem Moment wird dann auch noch Gleb verschleppt.

"Die Reise in die Dunkelheit" ist genauso gut gelungen wie Djakows erster Metro-Roman, und er weist all die Stärken auf, die Glukhovsky in "Metro 2033" geschaffen hat, und die er dann in "Metro 2034" teilweise dann selbst hat vermissen lassen. Das heißt vor allem eins: sehr viel Action. Die Geschichte ist spannend und spektakulär, und man bekommt beim Lesen noch stärker das typische "Metro-2033-Gefühl", wenn man es so nennen will, als es bei "Die Reise ins Licht" der Fall war, weil die Geschichte diesmal direkt unten in der Metro spielt. Dadurch ist die Atmosphäre automatisch noch ein Stück klaustrophobischer. Ansonsten weiß einfach alles zu gefallen, was Djakow da zu Papier gebracht hat. Seine Ideen sind super, die Figuren gut ausgearbeitet und sympathisch, seine Sprache klar und schnörkellos, immer geht es voran. Ein tolles Buch!

5 von 5 Punkte!

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